Das Schlagen von Kindern

Bismillāhir-rahmānir-rahīm.
Al-hamdu lillāhi rabbil-ālamīn.
Was-salātu was-salāmu alā rasūlinā muhammad,
wa alā ālihi wa sahbihi ajma’īn

In Deinem Namen lernen wir diese Dinge und nur Dir gegenüber müssen wir uns am Ende rechtfertigen.


Der Prophet (ﷺ) sagte sinngemäß:

„Lehrt euren Kindern, zu beten, wenn sie sieben (Mond)jahre alt sind und schlagt sie (sanft), wenn sie im Alter von 10 (Mond)jahren nicht beten[…].“

[Sunan Abū Dāwūd, Musnad Ahmad]

Weil dieses Erziehungswerkzeug leider viel mehr missbraucht wird als korrekt angewandt, muss auf einige Dinge aufmerksam gemacht werden:

Das „Schlagen“ darf dem Kind keinen Schaden zufügen und dient nur dazu, den Ernst des Gebets hervorzuheben. Es stellt keine Bestrafung des Kindes und kein spezielles Recht der Eltern dar.

Es wird dadurch nur verdeutlicht, dass nicht zu beten nicht nur eine kleine Übertretung ist, sondern ein übles Vergehen. In einer allgemein liebevollen Beziehung zum Kind sollte ein solcher „Weckruf“ dem Kind dann klar machen „Ok… hier geht es scheinbar nicht nur darum, ob ich ‚Bitte‘ und ‚Danke‘ sage, sondern um etwas viel Wichtigeres„.

Ist das Kind aufsässig und würde durch dieses „Schlagen“ weiterhin nicht beten, so wäre dieses „Schlagen“ nicht erlaubt.

Das Ziel ist es nämlich nicht, das Kind egal wie zum Gebet zu bringen, sondern ihm das Gebet lieb zu machen, sodass es das Gebet auch entsprechend gern über sein restliches Leben hinweg verrichtet.

Kann das Kind nur durch ein richtiges Schlagen zum Gebet animiert werden, das blaue Flecken oder Schlimmeres hinterlässt, ist es trotzdem VERBOTEN, das Kind zu schlagen.

Sogar einen Esel zu schlagen, ist verboten. Wieso sollte das Schlagen eines Kindes dann erlaubt sein?

Familien, bei denen dies Gang und Gebe ist, sollten den Tag fürchten, an dem sie zu ALLĀH zurückgebracht werden, und ihnen im vollen Maße zukommen wird, was sie verdient haben, ohne dass ihnen darin Unrecht zugefügt wird.

[aus einem Unterricht von Shaykh Hamzah Karamālī (hafidhahullāh)]

Und ALLĀH ta’ālā weiß es am besten.